Kleine Drucker – Große Wirkung

Hengstler-Drucker aus Aldingen im Einsatz bei Geldautomaten

Fast jeder Bundesbürger kennt dieses Geräusch, wenn er vor dem Geldautomaten steht und seine Scheckkarte eingeführt hat. Jeder hört dieses “Ratsch”, als wenn man einen Kamm über die Schreibtischkante ziehen würde. Ganz leise und dezent macht sich dieser Ton bemerkbar. Irgendetwas tut sich da hinter dem Stahlblech des Geldautomaten. Das Gehirn der Maschine beginnt zu denken und zu protokollieren, bevor es überhaupt Geld ausspuckt. Verantwortlich dafür ist zunächst ein kleiner, leistungsfähiger Drucker. Und der muss viele Voraussetzungen erfüllen, bevor er überhaupt die Lizenz hat, in einen Geldautomaten eingebaut zu werden.

Hermann Klein, Drucker-Verantwortlicher bei der Hengstler GmbH in Aldingen, einem der weltweit führenden Hersteller von Beleg- und Journaldruckern für Automaten schmunzelt bei der Frage, was denn ausgerechnet ein auf den ersten Blick so simples Stück Druckmechanik in einem Geldautomaten auszeichnen muss. “So simpel, wie die kleinen Nadel-Drucker aussehen, sind sie beileibe nicht. Für unsere Hengstler-Drucker spricht zunächst, dass sie in allen Lebenslagen außerordentlich robust sind. Ob in der Hitze Afrikas oder in der Kälte von Alaska: Die Drucker funktionieren rund um die Uhr einwandfrei. Überall, wo hohe Zuverlässigkeit gefordert ist – und das ist ja gerade im Bankbereich der Fall – sind unsere Drucker im Einsatz. Der Druckkopf hat eine Lebensdauer von mindestens 100 Millionen Zeichen. Und ein Abschneider muss bei uns mindestens 1 000 000 Schnitte aushalten.”

Auch die Elektronik der Hengstler-Drucker muß im harten Alltag natürlich stets ihre Zuverlässigkeit beweisen. Druckermodul und Steuereinheit sind geschützt im Gehäuse installiert und vor äußeren Einflüssen geschützt. Der Controller bietet eine V.24 Schnittstelle. Die Zeichensätze lassen sich länderspezifisch einstellen. Ein 8 KByte großer Druckpuffer sorgt für den schnellen Druck. Natürlich ist so ein kleiner Hengstler-Drucker auch kompatibel mit gängigen Druckerstandards, wie zum Beispiel Epson.

Hermann Klein zeigt auf den Abschneider des Druckers. “Auch beim Abschneider hat Hengstler weltweit die Nase vorn. Das Problem liegt nämlich darin, daß Papier nicht nur schnell und präzise am Druckerendpunkt abzuschneiden, sondern auch Sicherheitsaspekte mit einzubeziehen. Nehmen Sie mal einen Belegausdruck bei einem Geldautomaten. Ausdruck und abschneiden müssen hier so erfolgen, daß die Belegausgabe ohne irgendeinen äußeren Einfluß erfolgt. D.h. erst nach dem Abschneiden darf der Beleg ausgegeben werden. Ist dies nicht der Fall, könnte rein theoretisch irgendjemand von außen an dem Belegstreifen ziehen und so das ganze System durcheinanderbringen oder gar zum Stillstand bringen.”

In Paderborn, bei Siemens Nixdorf, schauen wir uns die Hengstler-Drucker in der Praxis an. Die Drucker werden nicht nur in die SNI-Geldautomaten eingebaut, sondern ebenso in Fahrschein- und Infoautomaten.

Reiner Hölting, SNI-Marketingmanager, zum Druckereinsatz in Geldautomaten: “Sicherlich ist in fast jedem SNI-Geldautomaten ein Drucker zu finden. Doch gibt es hier sehr unterschiedliche Einsatzbereiche. Nehmen wir nur den Bereich der Protokollierung von Vorgängen. Diese kann man ja nicht nur drucken, sondern ebenso beispielsweise auf eine Festplatte abspeichern. In deutschen Landen wird aber dem Ausdruck auf Papier der Vorrang gegeben. Kaum ein deutscher Geldautomat, der nicht diese Methode nutzt. Anders dagegen beispielsweise die Situation bei Belegdruckern. In Deutschland findet man nur sehr selten Geldautomaten mit einer Bon- oder Belegausgabe. Im Ausland sieht es dagegen ganz anders aus. Hier ist die Ausgabe eines gedruckten Beleges bei der Geldausgabe oder einem anderen Vorgang selbstverständlich.”

So kompliziert ein Geldautomat sein mag, er muß in erster Linie einfach und unkompliziert im Alltag zu handeln sein. Dazu gehört nicht nur das Einlegen oder der Austausch von Geldscheinen, sondern auch der Austausch von Betriebskomponenten. Bei einem Drucker geht es hier natürlich vor allem um die Entnahme der Belegstreifen sowie den Einsatz neuer Papierrollen oder der Farbbänder.

Bei den kleinen Hengstler-Druckern geht das so schnell und einfach wie bei einer herkömmlichen Kasse im SB-Laden. Mit einem kleinen Dreh ist die Rolle ausgewechselt. Apropo Papier: Auch hier muß ein Drucker seine Leistungsfähigkeit beweisen. Nicht nur in der Transportgeschwindigkeit oder dem zuverlässigen Druck. Die Papierstärke oder die äußeren Einflüsse auf das Papier, wie Kälte oder Wärme spielen ebenso eine Rolle. Egal unter welchen Umständen auch immer der Druck erfolgt: Das Papier muß einen lesbaren Eintrag aufweisen, ordentlich weiter transportiert sein und darf sich nicht verheddern.

Nochmals Reiner Hölting von SNI zum Einsatz von Hengstler-Druckern: “Ein Geldautomat ist heute kein exotisches Wesen mehr. Er muß wie ein Kühlschrank rund um die Uhr laufen und darf sich keine Ausfälle leisten. Das gilt auch für den Beleg- und/oder Bondrucker. Er muß da sein und drucken, wenn er gebraucht wird, er muß einfach zu bedienen sein und vor allem Zuverlässigkeit in allen Situationen beweisen. Außerdem muß er sich verschiedenen Systemen problemlos anpassen und in seiner Technologie stets kompatibel zu den aktuellen Entwicklungen sein. Kurzum: Die kleinen Dinger müssen einfach laufen. Und die von Hengstler tun das!”

Zurück nach Aldingen. Die innovativen Produkte in den modernen Geldautomaten zeugen immer noch vom Ursprung des Unternehmens Hengstler: Feinmechanik vom Feinsten. Heute gepaart mit modernster Elektronik. Eine der stärksten Säulen des Unternehmens bildet der Produktbereich Zähltechnik.

Millionen von Arbeitnehmern kennen Hengstler-Technologie durch innovative Anwendungen wie Zeiterfassung oder Zutrittskontrolle. Das Produktprogramm des Unternehmens reicht von Drehgebern, über industrielle Zähl- und Steuertechnik, Industrieregler, Zeiterfassungssysteme, Zutrittssteuerung, Relais bis hin zu innovativen Druckern und Abschneidern.

Wo also immer man dies kleine “Ratsch” hört, ist bestimmt ein Hengstler-Drucker im Hintergrund im Einsatz. Entweder sehen Sie das Ergebnis gar nicht, weil einfach nur ein Journal gedruckt wird, oder aber Sie können sich vom Druckergebnis direkt überzeugen: Als Beleg bei einem Geldautomaten, bei der Ticketausgabe an Park- oder Fahrscheinautomaten, bei Tanksäulen, bei Kassensystemen, Frankiermaschinen oder gar bei der Ausgabe von medizinischen Daten im Krankenhaus.

Drucker sind die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, zwischen menschlichem Verständnis und elektronischer Intelligenz. Der Output muß stimmen. Und das widerum erfordert Technologie die zuverlässig und bestimmt wiedergibt, was Mensch und Maschine kommunizieren. Hermann Klein von Hengstler bringt es auf den Punkt: “Technik soll dem Menschen dienen. Unsere Entwicklungen sind nutzenorientiert und leistungsbezogen. Nur deshalb sind wir sicherlich so erfolgreich.”

Redaktion: Helmut Peters