Oberflächenschutz im Kraftwerksbau

Kühlturmbeschichtung erfordert spezielle Produkte und Lösungen

Die Kühltürme moderner Braunkohle-Kraftwerke dienen heute schon längst nicht mehr dazu, ausschließlich Wasserdampf abzukühlen und abzuleiten. Bei Kraftwerken der neuen Generation werden auch die entschwefelten Rauchgase über die Kühltürme an die Atmosphäre abgelassen. Allerdings wird dadurch der Wasserdampf sauer und greift den Beton an.

Hilfe bietet da nur die Beschichtung der Kühlturmwände (innen und außen) mit einem speziellen Oberflächenschutz, wie ihn die MC-Bauchemie entwickelt hat. Das Bottroper Unternehmen ist dabei einer von lediglich zwei in Deutschland zugelassenen Herstellern und Lieferanten von Stoffen für die Kühlturmbeschichtung.

Oberflächenschutz für mehr als 160.000 m2

Ihr Oberflächen-Know-How im Bereich der Beschichtung von Kühltürmen konnte die MC-Bauchemie beim Neubau des VEAG Braunkohle-Kraftwerks in Lippendorf (Sachsen) beweisen. Die beiden Kühltürme mussten hier mit einer Schutzschicht innen und außen versehen werden. Eine gewaltige Fläche, wenn man bedenkt, dass alleine die Außenwand (Mantelfläche) eines Kühlturmes rund 40.000 m2 umfasst.

Die Anforderungen an die eingesetzten Produkte sowie an die Verarbeitung waren ungewöhnlich hoch. So musste die Innenbeschichtung auch bei einem mehr als 200 m langen Schlauch spritzbar bleiben. Die Verarbeitung musste zudem selbst in einer Höhe von 175 m gewährleistet sein. Enorme Ansprüche an Verarbeiter und Maschinerie also. 

Gleiches galt für die eingesetzten Produkte der MC-Bauchemie. Die standfeste Nassschichtstärke eines Arbeitsganges mit dem Oberflächenschutz MC DUR VSNR 3 (Deckbeschichtung innen) musste 350 µm betragen. Außerdem mußte das Material bei Temperaturen zwischen 8 bis 30 Grad Celsius zu verarbeiten sein und gut verlaufen können, ohne dabei die erforderliche Standfestigkeit zu verlieren. Die Haftung auf dem vorbehandelten Untergrund musste zudem GT 0-1 (Gitterschnitt nach DIN 0-1) betragen (0 = stärkste Haftung).

Schritt für Schritt zur perfekt geschützten Betonfläche

Kühltürme werden nach dem Prinzip der Kletterschalung gebaut. Und so konnte direkt nach dem Entschalen der jeweiligen Kreissegmente bereits die erste Außenbeschichtung aufgebracht werden. Eingesetzt wurde hier der MC-Schutzüberzug 702 V 50. Er diente als Betonnachbehandlung und als erste Grundbeschichtung für den nachfolgenden Oberflächenschutz.

Nach der endgültigen Betonierung der Kühltürme wurden dann zunächst die Oberflächen per Wasserstrahl gereinigt und dann der MC-Schutzüberzug 702 V 30 aufgespritzt. Dieser Oberflächenschutz verhindert u.a. das Eindringen von CO2 n den Beton und verringert damit erheblich das Problem der Karbonatisierung. Zu anderen dient der Oberflächenschutz auch der farblichen Gestaltung der Außenfläche. In diesem Fall wurde ein Kieselgrau gewählt.

Für die Innenbeschichtung musste zunächst die Oberfläche mit Wasser hochdruckgestrahlt werden. Auf diese Weise wurden restliche Zementschlämme und Dreck entfernt sowie Poren und Lunker geöffnet. In einem zweiten Schritt erfolgte eine Kratz- und Lunkerspachtelung mit Zentrifix F 82 XX, um die Fläche beschichtungsgerecht – also feinrauhverrundet, glatt und homogen – vorzubereiten.

Als dritter Arbeitsgang wurde nun mit dem transparenten Epoxidharx MC-DUR 1277 WV eine Grundierung aufgetragen. Erst jetzt folgte das Aufspritzen der Deckbeschichtung MC-DUR VSNR 3 in zwei Arbeitsgängen zum wirksamen Schutz gegen das Einwirken von Wasserdampf oder Rauchgasgemischen in den Beton. Für die Verarbeitung mit der Airless-Spritztechnik wurden sicherheitstechnisch besonders abgeschirmte Spezialkabinen gebaut, die verhinderten, das Spritznebel an die Atmosphäre gelangen konnten.

Mit Kompetenz und Erfahrung an die Spitze

Für die MC-Bauchemie war das Objekt des Kraftwerks Lippendorf ein erneuter Beweis für die Kompetenz des Unternehmens im Bereich des Oberflächenschutzes. Forschung und Entwicklung der MC-Bauchemie arbeiten ständig an einer weiteren Produktverbesserung sowie neuen Beschichtungsprodukten. Für jeden speziellen Fall hat die MC-Bauchemie dabei eine spezielle Lösung.

Redaktion: Helmut Peters