Jip en Janneke

Wer jemals irgendwie mit den Niederlanden zu tun hat, kommt an Jip und Janneke nicht vorbei. Jip und Janneke sind die zwei Hauptfiguren aus den gleichnamigen Kinderbüchern der niederländischen Schriftstellerin Annie M. G. Schmidt. Diese Bücher zählen zu den erfolgreichsten und beliebtesten Kinderbüchern in den Niederlanden und sind in verschiedene Sprachen (darunter auch Deutsch) übersetzt worden.

Jip und Janneke sind zwei Kinder im Vorschulalter. Sie sind Nachbarkinder und spielen häufig miteinander. Sie haben nette Eltern, die ihnen viel erlauben, aber auch manchmal etwas verbieten müssen. Sonstige Nebenfiguren sind die Katze, der Hund (Tacky), Jannekes Puppe und Jips Bär. In mehreren Hunderten Kurzgeschichten – oft nicht länger als eine oder zwei Seiten – wird erzählt wie sie spielen, wie sie die Welt der Erwachsenen entdecken und wie sie manchmaletwas machen, was ihre Eltern ihnen verbieten. 

Schmidt hatte seit kurz nach dem Kriegsende für die Amsterdamer Zeitung Het Parool-Gedichte für Kinder geschrieben. Als die Inspiration für diese Gedichte zögerte, begann sie etwas Neues: kurze Prosageschichten über zwei kleine Kinder. Während die Kindergedichte oft über Märchenfiguren handelten, kam die Inspiration für die Jip-en-Janneke-Geschichten aus dem Alltag: Schmidt basierte sie auf die tatsächlichen Erlebnisse ihres Sohnes Flip und dessen Nachbarmädchen. Später erzählte sie, dass sie diese Geschichten sehr leicht schrieb: Sie konnte sie innerhalb wenigen Minuten fertig schreiben. Die erste Geschichte über die beiden Kinder wurde am 13. September 1952 veröffentlicht, nachdem sie jede Woche eine neue Geschichte schrieb. Erst fünf Jahre später erschien die letzte Folge in der Zeitung.

Im November 1953 wurde erstmals eine Sammlung der Jip-en-Janneke-Geschichten in Buchform veröffentlicht. Viele andere Folgen, insgesamt acht (später nur fünf), folgten. Die ersten Ausgaben dieser Buchen hatten Bindestriche zwischen den Silben, um das Lesen für Kinder zu erleichtern; spätere Editionen gaben diese Schreibweise auf, da die Bücher eher zum Vorlesen als zum selbst Lesen gedacht waren. 1977 erschienen die gesamten Geschichten erstmals in einem Band. Obwohl die in den fünfziger Jahren entstandenen Geschichten manchmal stark veraltet sind (keine Fernseher, niedrige Preisen, nur wenige haben ein Auto) sind sie in den Niederlanden nach wie vor beliebt.

Für die Jip-en-Janneke-Folgen arbeite Schmidt zum ersten Mal zusammen mit Fiep Westendorp. Westendorp zeichnete Jip en Janneke als zwei Silhouettchen, weil sie fürchtete, dass Figuren mit dünnen Linien auf Zeitungspapier schwierig sichtbar wären. Viel später, in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre, machte Westendorp Farbbilder zu einigen der Geschichten. Die alten Schwarz-Weiß-Bilder waren aber mittlerweile so bekannt, dass sogar in diesen neuen Farbbildern Jip und Janneke als schwarze Silhouetten erschienen.

Quelle: u.a. wikipedia.de

Redaktion: Helmut Peters