Strassennamen im Kliedbruch

Die Kliedbruchstrasse

In Anlehnung an das Torfstechen und zugleich als Hinweis auf die Bruchlandschaft gleichen Namens.

Dahler Dyk

Von 1696-1755 bewirtschaftete Görg Dalder seinen Hof an der Inrather Straße. Der Weg ins Bruch bekam den Namen Dalder Deich, später wurde daraus Dahler Dyk.

Krüllsdyk

Peter Krülls erhielt am 16.12.1740 von der Abtei Meer (Meerbusch) einen Hof an der Inrather Straße als Lehen. Der dort ins Bruch führende Weg hieß zunächst Krölls Deich, heute Krüllsdyk.

Flünnertzdyk

Friedrich Flünnertz wurde am 4. Mai 1715 mit Margarete Renisch aus Traar “proklamiert”. Es ist denkbar, daß der Name Thys Vluyners (1476) einen Hinweis auf den Ort Vluyn gibt.

Winnertzweg / Hökendyk

In beiden Fällen darf vermutet werden, daß es sich um Höfe handelt, nach denen die Straßen benannt wurden.

Deußstrasse

Kommerzienrat Wilhelm Deuß. Er schenkte 1897 das gesamte Gebiet des heutigen Stadtwalds der Stadt Krefeld.

Vogelsangstrasse

Eugen Vogelsang (1843 – 1933) Fabrikant, machte sich besonders verdient um die Erschließung des Hülser Bruches und des Hülser Berges. Er war viele Jahre Vorsitzender des Krefelder Wanderbundes.

Minkweg

Karl Mink (18.6.1807 – 29.10.1883) absolvierte von 1827 – 1829 die Lehrerbildungsanstalt in Moers, wurde dann Hilfslehrer in Barmen. 1834 kam er an die höhere Stadtschule nach Krefeld. 1836 legte er in Bonn die Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen ab. Er wirkte 34 Jahre als Mathematiker an der Schule und war maßgeblich beteiligt am Auf-und Ausbau des Realgymnasiums (heute Gymn. am Moltkeplatz).

Jentgesallee

Wilhelm Jentges, (15.7.1825 – 16.6.1884); Stadtverordneter, Mitglied des Provinzial-Landtages, danach als Mitglied des Herrenhauses nach Berlin berufen. Gemeinsam mit Alexander von Heimendahl Inhaber der Firma Jacob von Beckerath. Sein Grundbesitz wurde nach seinem Tod von seinen Erben als Jentges’scher Grundbesitz zusammengefaßt und gemeinsam verwaltet.

Oelhausenweg

Heinrich Oelhausen, (9.1.1853 – 6.10.1938); einfacher Hausweber, danach Meister bei den Vereinigten Seidenwebereien, später Warenbeschauer. Besonders bekannt als Poet Krefelder Mundart.

Josef-Brocker-Dyk

Josef Brocker (1892 – 1977), Mundartdichter und Erforscher und Bewahrer der Muttersprache; in seinen letzten Lebensjahren galt er allgemein als Krefelder Mundartbaas; verfaßte Lieder zu St. Martin und Nicolaus. Ab 1934 Vorstandsmitglied der “Wohnstätte.

Peter-Esser-Dyk

Peter Esser (1896 – 1966), Krefelder Mundartdichter; am Niederrhein als Wanderbaas bekannt; als zweiter Wegewart des Vereins Linker Niederrhein hielt er 400 km Wanderwege in Ordnung. Im Zivilberuf Werkmeister im Bundesbahnausbesserungswerk Oppum.

Carl-Diem-Weg

Carl Diem (1882 – 1962), Sportwissenschaftler, Generalsekretär des Deutschen Reichsausschußes für Leibesübungen; 1920 Mitbegründer der Deutschen Hochschule für Leibesübungen Berlin; Generalsekretär des Organisationskomitees der Olympischen Spiele 1936, führte u.a. den olympischen Fackellauf ein; 1938 – 1945 Leiter des internationalen Olympischen Instituts in Berlin; 1947 – 1962 erster Rektor der von ihm gegründeten Deutschen Sporthochschule Köln.

Palmstrasse

Johann Philipp Palm; (1766 – 1806); Buchhändler; verlegte im Juni 1806 in Nürnberg die anonyme antifranzösische Flugschrift “Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung”. Palm wurde auf Anweisung Napoleons I. verhaftet, in Braunau von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 12.8.1806 erschossen.

Nassauer Ring

Diese Namensgebung stellt einen Bezug her zum Herrschergeschlecht Nassan-Oranien. Die Linie Diez 1606 nach Erbteilung gebildet, 1654 in den Fürstenstand erhoben, erbte 1702 den niederländischen Besitz. Wilhelm IV., 1739 – 1751, wurde 1748 Erbstatthalter der Niederlande, sein Enkel Wilhelm VI. wurde 1815 König der Niederlande. Der Nassauer Ring ist zugleich auch eine konsequente Fortsetzung der Namen der Teilstücke des Ringes: Deutscher Ring, Frankenring, Preußenring, Oranier-Ring.

Redaktion: Helmut Peters

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