Hubert Houben

Die Sportstätte am Appellplatz trägt den Namen eines Mannes, der vor über 60 Jahren den Ruf Krefelds als Sportstadt begründete. Wer war dieser Hubert Houben?

Den ersten Meisterschaftslorbeer pflückte Houben 1921 als Mitglied des Sportclubs “Comet”, dessen Name auch nach seinem Übertritt zu den “Preußen” sinnbildlich fur seinen leuchtenden Aufstieg blieb. Geboren wurde er 1898 in Goch, wo der Vater Bildschnitzer war. In Krefeld arbeitete Hubert bei einer Bank und war bald jede freie Stunde im Kreise seiner Sportkameraden zu finden. 

1922 horchte die leichtathletische Welt auf, als er in Leipzig Weltbestzeit lief. In Göteburg ließ er 1923 alle Koryphäen spielend hinter sich. Damit verwandelte sich das Leben des bescheidenen kaufmännischen Angestellten über Nacht in einen Wirbel hinreißender Kämpfe und sportlicher Triumphe. Alle Welt riß sich um den deutschen Wunderläufer. 

Während 1924 die deutschen Sportler den Olympischen Spielen in Paris aus der Ferne zusehen mußten, erreichte Houbens turbulente Laufbahn ihren Gipfel. Fest steht, daß Houben 1924 der schnellste Läufer der Welt war. Unvergeßlich sein Sieg auf dem Preußenplatz über die Olympioniken Paddok und Murchison.

Der Glanz des Namens Houben ist nur vor dem Hintergrund der damaligen Jahre zu verstehen. Seine Leistung trug entscheidend zur Gleichberechtigung des bis dahin diffamiert gewesenen deutschen Sports bei. Sein Kämpferherz riß die Jugend wieder zur Freude am sportlichen Wettstreit hin.

Das spätere Leben hielt für den beliebten Mann manche Bitternis bereit. Ein Sportgeschäft auf dem Ostwall war kein Glückslos, ebenso wenig ein Platz im Sportamt wie eine Weinvertretung. Ein schmerzhaftes Leiden zehrte seine Kräfte auf. Am 9. November 1956 geleitete die deutsche Sportwelt Hubert Houben zur letzten Ruhe. 

Redaktion: Helmut Peters

zurück zur Artikelliste “Kliedbruch”