Kleine Heilpflanzen-Fibel

Heilpflanzen — Kräfte der Natur

Zu allen Zeiten hat der Mensch die Bedeutung der Heilpflanzen für die Gesundheit erkannt und ihre Wirkung genutzt. Und auch heute noch bilden die Kräfte der Heilpflanzen die Grundlage vieler Heil- und Arzneimittel. Wichtig war es und wird es auch bleiben, Heilpflanzen richtig zu gebrauchen und rechtzeitig anzuwenden; dann allerdings können sie wertvolle Helfer zur Verhinderung und Linderung von Alltagsbeschwerden sein oder gar zur Heilung von Krankheiten dienen.

Ohne Kenntnisse über die Wirkung der Heilpflanzen sollte jedoch niemand Hilfe und Heilung suchen, auch nicht, wenn es sich nur um die Behandlung von leichten Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen handelt. So kann beispielsweise ein Sennesblättertee bei falscher Zubereitung oder gar Überdosierung ernsthafte Gesundheitsstörungen hervorrufen.

Am besten kann der Apotheker die Grenzen der Selbstmedikation mit Heilkräutern beurteilen. Seinen fachmännischen und kostenlosen Rat über Zubereitung und Wirkung sollten deshalb Laien nutzen. Der Apotheker ist zugleich Garant für eine stets gleichbleibende Qualität der Heilpflanzen, denn er darf nur solche anbieten und verkaufen, die den gesetzlichen Anforderungen nach Reinheit und Gehalt des Deutschen Arzneibuches oder entsprechender Vorschriften genügen.

Diese kleine Fibel soll Ihnen bei der richtigen Zubereitung von Tees helfen und den Umgang mit Teemischungen erläutern. Alle aufgeführten Heilpflanzentees bzw. -mischungen gibt es in „Apothekenqualität” natürlich bei Ihrem Apotheker.

Trotz berechtigtem Vertrauen in die Heilkräutertherapie sollte jedoch nie vergessen werden: Selbstmedikation hört auf, wenn keine Besserung eintritt. Bei einer akuten Erkrankung sollte man selbstverständlich den Arzt aufsuchen.

Wichtig ist die Zubereitung

Uber die beste Wirksamkeit eines Tees entscheidet letztlich dessen richtige Zubereitung. Für Heilpflanzentees gibt es unterschiedliche Zubereitungsarten, die hier kurz erklärt werden sollen:

Der Aufguß: Die vorgeschriebene Menge der zerkleinerten Grundstoffe — in der Regel 1 bis 2 Teelöffel auf eine Tasse — wird mit kochendem Wasser übergossen und zugedeckt. Den Aufguß läßt man 5 bis 10 Minuten ziehen und seiht ihn hernach ab. Wichtig: warm trinken.

Die Abkochung (auch Heißwasserauszug genannt): Wurzeln, Rinden und Hölzer werden meist kalt angesetzt und dann zum Kochen gebracht. Wenn nicht anders vorgeschrieben, nimmt man dazu einen Teelöffel voll getrockneter und zerschnittener Heilpflanzen und setzt diese mit einer Tasse kaltem Wasser an. Der Ansatz wird zum Sieden gebracht und etwa 3 Minuten lang gekocht. Nach 5 bis 10 Minuten Ziehen wird der Tee abgeseiht und warm getrunken.

Der Kaltwasserauszug: Man übergießt die vorgeschriebene Heilkräutermenge mit einer Tasse kaltem Wasser und läßt den Kaltaufguß gut verschlossen etwa 8 bis 12 Stunden ziehen. Danach seiht man ab und erwärmt den Tee zum Trinken.

Die äußerliche Anwendung von Heilkräutern

Äußerlich werden Heilkräuter zum Beispiel als Gurgelwasser, zu Inhalationen oder zur Bereitung von Kompressen verwendet. Nicht zu vergessen sind Heilkräuterbäder. Für ein Vollbad werden etwa 100 g Pflanzenteile mit einem Liter Wasser zubereitet, abgeseiht und dem Badewasser zugesetzt. Für ein Fußbad genügen etwa 40 g Pflanzenteile.

Wann und wie sollen Heilkräutertees getrunken werden?

Es ist nicht gleichgültig, zu welcher Zeit und in welcher Weise Tee getrunken wird. So entfaltet beispielsweise ein appetitanregender Tee seine Wirkung nur vor dem Essen. Einen Verdauungstee dagegen trinkt man nach dem Essen, einen harntreibenden zwischen den Mahlzeiten und einen Schlaftee eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Heilkräutertees genießt man grundsätzlich, indem man sie schluckweise zu sich nimmt und sich dabei an ihrem Duft und ihrer Farbe erfreut, wobei sich die wohltuende Wirkung voll entfaltet.

Empfehlenswerte Literatur für Teefreunde

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Gräfe und Unzer Verlag, München

Apotheker M. Pahlow: Meine Heilpflanzen-Tees, Gräfe und Unzer Verlag, München

Apotheker H. Gäbler: Gesund durch Heilpflanzen, Paracelsus Verlag. Stuttgart

Dr. med. R. F. Weiss: Lehrbuch der Phytotherapie, Hippokrates Verlag, Stuttgart

 

Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
ANIS

Fructus Anisi

Pimpinella anisum (L. )

Blähungen Bronchitis trockener Husten Aufguß: 1—2 Teel. der zerquetschten Anisfrüchte mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 5. Min. ziehen lassen. 2—3 mal tgl. 1 Tasse hinken  
ARNIKA

Flores Arnicae

Arnica montana (L. )

Als Gurgelmittel bei Entzündungen der Mundschleimhaut und der Rachenhöhle

Äußerlich als Tinktur: zu

Umschlägen bei BlutergüsSen, Quetschungen und

Zerrungen

Auf B: I Teel. der Blüten mit Liter kochendem Wasser übergießen,

10 Min. ziehen lassen

Zu Umschlägen: 1 Eßl. der Tinktur mit 1/0 Liter Wasser verdünnen. Umschläge mehrmals tgl. erneuern

Arnikatinktur ohne ärztliche Verordnung nur äuBerlich und in verdünnter Form anwenden.

Arnikatee sollte nicht getrunken werden (Herzjagen).

BALDRIAN

Radix Valerianae

Valeriana Officinalis (L. )

Nervosität Schlafstörungen nervöse Herz- und Magen• störungen Kaltwasserauszug:

2 Teel. der zerkleinerten

Wurzel mit Liter kaltem Wasser übergießen,

8 Stunden ziehen lassen. Abends 1—2 Tassen warm trinken

Baldriantinktur zur Beruhigung: h Tee). Tinktur nehmen, evtl. mit 2 Eßl.

Wasser verdünnen.

Baldriantinktur zum Schlafern: I Teel. Std. vordem Zubettgehen einnehmen

BÄRENTRAUBEN.

BLÄTTER

Folia Uvae ursi

Arctostaphylos uva -ursi

Entzündungen der Niere,

Blase und der ableitenden

Harnwege

Kaltwasserauszug:

1 Teel. Blätter mit I Tasse kaltem Wasser übergieBen, 12—14 Stunden bedeckt stehen lassen, 2—3 mal tgl. I Tasse leicht angewärmt trinken.

Nicht fur den Dauerge• brauch geeignet.

Vorsicht bei empfindlichem Magen (Gerbstoffge• halt). Harn muß leicht alkalisch reagieren (Vermeiden von sauren Speisen, Einnahme von 1 Messerspitze Natron).

BIRKENBLÄITER

Folia Betulae

Betula pendula (Roth)

Betula pubescens (Ehrh.)

Milde entwässernde Wirkung Aufguß: 1—2 Teel. der Blätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, 3 mal täglich 1 Tasse trinken Wassertreibender Tee:

Birkenblätter

Ackerschachtelhalm

Löwenzahn

Bohnenschalen

Hagebutten je 20 g

1 Teel. auf 1 Tasse Wasser;

Tassen pro Tag

BOHNENSCHALEN Fructus Phaseoli sine semine

Phaseolus vulgaris (L. )

Milde entwässernde Wirkung Abkochung 1 gehäufter

Eßl, Bohnenschalen auf

Liter Wasser, kalt ansetzen, zum Sieden erhitzen und 3—5 Min. koChen lassen. 2—3 mal tgl.

I Tasse trinken

Die blutzuckersenkende

Wirkung ist sehr gering, der

Tee ist keinesfalls Ersatz für

Arzneimittel bei Diabetes

BRENNESSEL

Herba Urticae

Urtica dioica (L.)

Anregung der Harnausscheidung Abkochung:            Teel. Brennesselblätter auf l“” Liter Wasser, kalt ansetzen. zum Sieden erhitzen, 1 Min. kochen. 15 Min.

ziehen lassen, 2 mal tgl.

I Tasse trinken

 

 

Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
EIBISCH

Radix Althaeae

Althaea officinalis (L. )

Bronchitis entzündliche Zustände des Rachens und der Luftröhre Magen- und Darmschleimhautentzündungen Kaltwasserauszug: 2 Teel. der zerkleinerten Wurzel mit 1/4 Liter kaltem Wasser ansetzen. 8 Stunden stehen lassen. durch Mull abseihen. 2—3 mal tgl. 1 Tasse trinken.
EICHENRINDE

Cortex Quercus

Quercus robur (L. )

Quercus petraea (Matt. )

Als Badezusatz bei

Fußschweiß

Frostbeulen

Hämorrhoiden

Als Gurgelmittel bei Zahnfleischbluten.

Zu Umschlägen bei nässenden Ekzemen

Badezusatz für Teilbäder Abkochung: 500 g Eichen• rinde mit 3 Liter Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen. 10 Min. kochen lassen. dem Badewasser zusetzen.

Umschläge und Gurgelmittel

Abkochung: 1—2 Eßl. Eichenrinde mit Liter Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, 5 Min, koChen lassen.

Umschläge erneuern, sobald diese zu trocknen beginnen (ca. alle 15—20 Minuten).
FENCHEL

Fructus Foeniculi

Foeniculum vulgare

(Miller)

Blähungen

Bronchitis

Husten

Aufguß:

1—2 Teel. zerquetschte

Fenchelfrüchte mit Liter kochendem Wasser liber• gießen. 10 Min. ziehen lassen. Bei Husten:

2—5 mal tgl, 1 Tasse trinkern, evtl. mit Honig süßen.

Teemischung bei Blähungen:

Kümmel

Fenchel

Wermut

Schafgarbe je 20 g

I Teel. auf Liter Wasser

FRAUENMANTEL

Herba Alchemillae

Alchemilla vulgaris (L.)

Klimakterische Beschwerdem äußerlich zum Gurgeln bei Halsentzündungen Aufguß: I Eßl. Frauenmantel mit 1/1 Liter kochendem Wasser übergießen,

Min. ziehen lassen, mal tgl. 1 Tasse trinken.

Hausmittel, Wirkung wissenschaftlich nicht bew’lesen.
HOPFEN

Strobuli lupuli

Humulus lupulus

Nervosität nervöse Beschwerden leichte Schlafstörungen nervöse Magenbeschwerden Aufguß: I Eßl, Hopfen mit

Liter kochendem Wasser übergießen. 10 Min. ziehen lassen.

Abends 1 Tasse trinken. Bei Bedarf auch am Tage als Beruhigungsmittel (bis zu 3 Tassen). Kräuterkissen:

Stoffsäckchen mit Hopfem zapfen füllen und zunähen.

Teemischung bei Schlaf-

Störungen:

Baldrian

Hopfen

Melisse je 30 g

1 Eßl. auf Liter Wasser, 15 Min. ziehen lassen.

Kräuterkissen:

Bei nervösen Schlafstörungen unter das Kopfkissen legen

HIBISKUS

Flores Hibisci sabdariffae Hibiscus sabdariffa (L )

gesunder, durstlöschender, erfrischender Haustee Aufguß: 1—2 Eßl. Blüten mit I Liter kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, Kalt, evtl. mit einigen Tropfen Zitronensaft, schmeckt der Tee besonders gut.

 

Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
HUFLATTICHBLÄTTER

Folia Farfarae

Tussilago farfara (L )

Bronchitis

Reizmilderung bei Katarrhen der oberen Luftwege Reizhusten

Aufguß: 2 Teel Blätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min.

ziehen lassen. 3 mal tgl. 1 Tasse trinken (evtl. mit Honig süßen).

Tee auch zum Gurgeln geeignet.

Wegen möglicher Leberschädigung Dauergebrauch vermeiden. Teekur auf 2—4 Wochen beschränken.
JOHANNISKRAUT

Herba Hyperici

Hypericum perforatum

Nervosität leichte depressive Verstimm ung klimakterische Beschwerden

Äußerlich zur Förderung der Wundheilung.

AufguB: 2 Teel. Johanniskraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen. 2.3 mal tgl. I Tasse trinken. Äußerlich schmerzende Stellen mitJohanniskraut• öl einreiben, evtl. Kompressen auflegen. Teekur über mehrere WoChen durchführen.

Intensive Sonnenbestrahlung vermeiden, da Johanniskraut die Haut lichtempfindlich macht.

KALMUS

Rhizoma Calami

Acorus calamus (L.)

Nervöse Magen- und Darmbeschwerden Kaltauszug: 2 Teel zerkleinerte Wurzel mit Liter kaltem Wasser Ubergie• Ben, 8 Stunden stehen lassen.

1 Tasse vor den Mahlzeiten angewärmt trinken.

Tee geeignet bei Appetit, mangel, Vor dem Dauergebrauch muß gewarnt werden!
KAMILLE

Flores Chamomillae

Matricaria chamomilla (L. )

Krampfartige Magen- und

Darmbeschwerden Magen- und Darmschleimhautentzündungen

Zur Inhalation bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums

Äußerlich zur Förderung der Wundheilung

Auf uß: 1-2 Teel Blüten mit Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen: 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.

Äußerlich zum Gurgeln, für Umschläge und Kompressen

Hausteemischung:

Fenchel

Hagebutten

Brombeerblätter je 20 g

Kamille

Himbeerblätter je 10 g

2 Teel. auf 1/4 Liter Wasser. Kompressen feucht und warm verwenden, Öfters erneuern

KÜMMEL

Fructus Carvi

Carum carvi (L. )

Blähungen,

Krämpfe im Magen- und

Darmbereich

Aufguß: 14— 134 Teel. zer• quetschte Früchte mit

Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min, ziehen lassen. Bei Bedarf 2 mal täglich I Tasse trinken.

Teemischung gegen Blähungen

(siehe Fenchel).

LINDENBLÜTEN

Flores Tiliae

Tilia cordata (Miller)

Tilia platyhpyllos (Scopoli)

Schweißtreibend bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. „Schwitzkur” AufguB: 1 Eßl. Lindenblüten mit Liter kochendem Wasser übergießen, I O Minuten ziehen lassen, 2—3 mal tgl. 1 Tasse trinken. Teemischung:

Lindenblüten

Holunder

Kamille je 30 g

2 Teel. auf 1/4 Liter Wasser.

 

Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
LÖWENZAHN

Radix Taraxaci cum Herba

Taraxacum officinale (Wiggers.)

Mild wirkendes Bittermittel bei Magen- und Darmbeschwerden Abkochung: 4 Teel. Löwenzahn mit Liter kaltem Wasser ansetzen. zum Sieden erhitzen, 15 Min. ziehen lassen. 2 mal tgl. I Tasse trinken.  
MALVE

Flores Malvae

Malva silvestris (L. )

Bronchitis

Husten

Reizlinderung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes

Abkochung: 2 Teel Blüten mit Liter kaltem Wasser ansetzen, zum Sieden erhitzen. 15 Min, ziehen lasSen. 2 mal tgl. 1 Tasse trin• ken, bzw. mehrmals gurgeln.  
MARIENDISTEL

Fructus Cardui Mariae

Herba Cardui Mariae

Silybum marianum (L. )

Leberschutztherapie

(regenerativ bei Fettleber). Durch Leberstorungen bedingte Magen- und Darmbeschwerden

Aufguß: Teel. der Früchte oder des Krautes mit l/’ Liter kochendem Wasser übergießen. 15

Min. ziehen lassen, 3 mal tgl. 1 Tasse trinken.

 
MELISSE

Folia Melissae

Melissa officinalis (L. )

Blähungen Unruhezustände nervöse Magen- und Darmbeschwerden

Schlafstörungen

Auf uL3: 2—3 Teel_ Blätter mit Zl Liter kochendem Wasser übergießen,

10 Min. ziehen lassen, 3 mal tgl. I Tasse trinken. Aufguß von frischem Melissenkraut als erfrischender Sommertee

Vollbad: I       Melisse mit

I Liter Wasser zum KoChen bringen. 20 Min. ziehen lassen. abseihen und dem Badewasser zusetzen. Temp, 34—360 C, Badedauer: 10—15 Minuten.

MISTEL

Herba Visci albi

Viscum album (L. )

Altersbedingte Hew und Kreislaufbeschwerden Kaltauszug: 2—3 Teel. mit

Liter kaltem Wasser übergießen, 8 Stunden stehen lassen, 2 mal tgl. I Tasse trinken.

Blutdrucksenkende Wirkung sehr unzuverlässig. keinesfalls vom Arzt ver• ordnete Arzneimittel weglassen.
PFEFFERMINZE

Folia Menthae piperitae Mentha piperita (L.)

Blähungen

Übelkeit

Brechreiz

Anregung des Gallenflusses

Aufguß: I Teel, Blätter mit

Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen. bei Bedarf I Tasse trinken,

Bei Verdacht auf Magenschleimhautreizung, sowie für Säuglinge und Kleinkinder wegen Kollapsgefahr nicht geeignet.
RINGELBLUME

Flores Calendulae

Calendula officinalis (L. )

Milde Förderung des Gallenflusses:

geringe krampflösende Wirkung bei Magen- und

Darmbeschwerden

Äußerlich zur Wundbe• handlung und Hautpflege

Aufguß: 2 Teel. Blüten mit

Liter kochendem Was• ser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2—3 mal tgl. 1 Tasse trinken.

Der Tee ist auch zu Umschlägen geeignet, dann jedoch 2 Eßl. des Heilkrauts verwenden.

 

 

Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
SALBEI

Folia Salviae

Salvia Officinalis (L. )

Hemmung der Schweißsekretion, Als Gurgelmittel bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes Abkochung: 3 Teel. Salbeiblätter mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen, 10 Min. ziehen lassen, mal tgl. 1 Tasse trinken. Auch als Gurgelmittel geeignet. Nicht zu lange Zeit einnehmen.

Für Magen empfindliche nicht geeignet (Schleimhautreizung).

SCHACHTELHALM

(Zinnkraut)

Herba Equiseti arvensis

Equisetum arvenSe (L. )

Förderung der Harnausscheidung, Frostbeulen, Hautleiden.

Zur Unterstützung der Rheuma- und Gichttherapie.

Aufguß: 2 Teel. mit 1/1 Liter kochendem Wasser über• gießen, 30 Min. ziehen lassen. Über mehrere WoChen hinweg morgens und abends 1 Tasse trinken.

Äußerlich:

Vollbad:                Kraut mit I Liter kochendem Wasser übergießen, I Stunde zie• hen lassen. dem Badewas• ser zusetzen.

Achtung!

Vergiftungsgefahr beim

Selbstsammeln wegen Verwechslung mit anderen Schachtelhalmarten.

SENNESBLÄITER

Folia Sennae

Tinnevelly

Cassia angustifolia (Vahl)

Zum Abführen bei Ver• stopfung Kaltauszug: Teel. Blätter mit Liter kaltem Wasser übergießen, 6—8 Stunden ziehen lassen, vor dem Schlafengehen I Tasse lauwarm trinken. Zum Dauergebrauch nicht geeignet wegen Gefahr von Kaliumverlust.

Nicht verwenden während der Schwangerschaft.

SPITZWEGERICH

Folia Plantaginis

Plantago lanceolata (L.)

Bronchitis

Husten

Entzündung der oberen

Luftwege

Auf uß: Teel Blätter mit /a Liter kochendem Wasser übergießen,

10—15 Min. ziehen lassen, 2—3 mal täglich I Tasse warm trinken, evtl. mit Honig süßen.

 
SOSSHOLZ

Radix Liquiritiae

Glycyrrhiza glabra (L. )

Husten

Magengeschwüre

Abkochung:       Teel.

Süßholz mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Sieden erhitzen,

1                   Min. kochen, 10 Min. ziehen lassen.

2                   mal tgl. 1 Tasse trinken.

Magengeschwürbehandlung mit Tee ist nicht ausreichend Obermäßiger

Genuß und Dauergebrauch kann zu Ödembildungen fuhren.

THYMIAN

Herba Thymi

Thymus vulgaris (L. )

Bronchitis

Reizhusten

Keuchhusten

Verdauungsstörungen

Aufguß: 1—2 Teel. Kraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 3—4 mal tgl. 1 Tasse trinken.  
Heilpflanze Anwendungsgebiet Zubereitung u. Dosierung Bemerkungen
WACHOLDER

Fructus Juniperi

Juniperus communis (L. )

Förderung der Harnaus• scheidung

Unterstützung der Rheuma• und Gichttherapie

Aufguß: 1 Teel. leicht zerquetschte Beeren mit

Liter kochendem Wasser übergießen, 20 Min. ziehen lassen, morgens und abends 1 Tasse über 4—6 Wochen lang trinken.

Wassertreibende Teemischung:

Wacholderbeeren

Hauhechelwurzel

Liebstöckelwurzel

Süßholzwurzel je 20 g

1—2 Teel. auf 1/4 Liter

Wasser

Nicht bei Nierenerkrankung wegen Reizung des Nierengewebes.

WEIDENRÖSCHEN

Herba Epilobii

Epilobium angustifolium und kleinblutige Arten

Prostataleiden Aufguß: 1 Teel. Weidenröschen mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergie• Ben, 10 Min. ziehen lassen, 2 mal tgl. 1 Tasse trinken. Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht bewiesen.

Der Tee ist keinesfalls zur Krebsbehandlung geeignet.

WEISSDORN

Flores Crataegi

Folia Crataegi

Crataegus Oxyacantha

Altersherz.

Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Herz- und Kreislaufbeschwerden

Aufpuß: 2 Teel. Weißdorn mit Liter kochendem Wasser übergießen,

Min. ziehen lassen, 2—3 mal tgl. I Tasse (mehrere Wochen lang) trinken.

Erfolg nur bei langer bzw. ständiger Anwendung. Kein Ersatz für eine Digitalis-Therapie.
WERMUT

Herba Absinthii

Artemisia absinthium (L.)

Bittermittel gegen Magenund Darmverstimmung, Anregung der Verdauungsdrüsen Aufguß: I Teel. Wermutkraut mit Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen, 3 mal tgl. I Tasse trinken.

(bei Appetitlosigkeit 1/2 Std.

vor dem Essen, bei Verdauungsstörungen 1 Std. nach dem Essen).

Tee nicht süßen, nicht während der Schwanger. schaft trinken.
WOLLBLUMEN

Flores Verbasci

Verbascum phlomoides (L.)

Verbascum thapsiforme

(Schrader)

Bronchitis

Reizhusten

Aufguß: 1-2 Tee]. Wollblumen mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergieBen, 10 Min. ziehen lassen, 3—5 mal tgl. 1 Tasse warm, evtl. mit Honig gesüßt, trinken. Hustenmischung:

Wollblumen

Huflattich Eibischwurzel

Anis je 20 g

2 Teel. auf Liter Wasser.

Redaktion: Helmut Peters